Psychotherapeut:innen benötigen umfassende Versicherungen, um sich beruflich und finanziell abzusichern. Dieser Leitfaden bietet eine Übersicht über die wichtigsten Versicherungen und ihre jeweiligen Vorteile.
1. Berufshaftpflichtversicherung
Die Berufshaftpflichtversicherung gehört zu den essenziellen Versicherungen für Psychotherapeut:innen. Sie bietet Schutz vor Schadensersatzansprüchen, die aus Fehlern, Unterlassungen oder fahrlässigem Handeln resultieren können. Abgedeckt werden sowohl Personen- als auch Vermögensschäden. In Österreich ist eine Berufshaftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben und erfordert eine Mindestdeckungssumme von einer Million Euro pro Versicherungsfall.

Beispiele für Berufshaftpflichtversicherungen:
- Die Berufshaftpflichtversicherung des Österreichischen Bundesverbands für Psychotherapie (ÖBVP): Deckt Personen-, Sach- und Vermögensschäden ab.
- Die Berufshaftpflichtversicherung der Generali Versicherung: Bietet Sonderkonditionen für ÖBVP-Mitglieder und inkludiert optional eine Berufsrechtsschutz- oder Praxisversicherung.
- Die Berufshaftpflichtversicherung von Transparent Beraten: Versicherungssumme von bis zu 3 Millionen Euro für Personen- und Sachschäden; Jahresbeitrag: 100 bis 200 Euro.
2. Betriebshaftpflichtversicherung
Die Betriebshaftpflichtversicherung deckt Schäden ab, die im Rahmen des Praxisbetriebs entstehen, zum Beispiel:
- Ein Patient stürzt in der Praxis.
- Ein Wasserschaden betrifft angrenzende Räumlichkeiten.
Diese Versicherung ist besonders wichtig, um sich gegen Risiken abzusichern, die nicht direkt mit der therapeutischen Arbeit zusammenhängen.
3. Praxisinventarversicherung
Die Praxisinventarversicherung (auch Praxisinhaltsversicherung genannt) schützt die Praxiseinrichtung und das Zubehör vor Schäden wie:
- Feuer
- Leitungswasser
- Sturm
- Glasbruch
- Einbruchdiebstahl und Vandalismus
Zudem kann sie Elementarschäden wie Überschwemmung, Schneedruck oder Erdbeben abdecken. Diese Versicherung hilft, Vermögensverluste zu vermeiden und den Praxisbetrieb bei größeren Schäden aufrechtzuerhalten.
Beispielanbieter:
- Die Generali Versicherung: Sonderkonditionen für ÖBVP-Mitglieder und optionale Kombination mit anderen Versicherungen.
4. Rechtsschutzversicherung
Eine Rechtsschutzversicherung ist sinnvoll, um die Kosten für rechtliche Auseinandersetzungen zu übernehmen, wie z. B.:
- Streitigkeiten mit Patient:innen oder Vertragspartnern
- Berufsrechtliche Konflikte
Diese Versicherung sorgt dafür, dass juristische Angelegenheiten keine finanzielle Belastung darstellen.
5. Krankentagegeldversicherung
Da Psychotherapeut:innen oft selbstständig tätig sind, gibt es im Krankheitsfall keine Lohnfortzahlung. Eine Krankentagegeldversicherung hilft, den Lebensunterhalt während einer Krankheit oder Arbeitsunfähigkeit zu sichern.
6. Berufsunfähigkeitsversicherung
Die Berufsunfähigkeitsversicherung bietet finanzielle Absicherung, wenn Psychotherapeut:innen ihren Beruf dauerhaft nicht mehr ausüben können. Sie zahlt eine monatliche Rente, um den Lebensstandard trotz Berufsunfähigkeit aufrechtzuerhalten.
Psychotherapeut:innen sollten die verschiedenen Versicherungsoptionen sorgfältig prüfen und individuell passende Policen wählen. Eine gute Absicherung bietet nicht nur finanziellen Schutz, sondern auch berufliche Sicherheit und Ruhe im Alltag.